Wie unsere Körpersprache die Kommunikation steuert – oft bevor wir überhaupt ein Wort sagen

Vor wenigen Tagen war es nach längerem wieder einmal soweit: Die ganze Welt blickte gespannt nach Alaska, wo sich die zwei Staatschefs der Supermächte USA und Russland zu einem offiziellen Treffen begegneten. Noch bevor überhaupt ein Wort gefallen ist, haben TV-Sender und Kommentator:innen jedes Detail analysiert:
Wer reicht wem zuerst die Hand? Wie fest ist der Händedruck? Wer hebt das Kinn, wer steht stabil, wer wirkt abwartend? – Ein Paradebeispiel dafür, dass Körpersprache nicht einfach „Begleitmusik" ist, sondern Kommunikation im eigentlichen Sinn.

Denn wir alle wissen: Kommunikation ist weit mehr als nur das, was wir sagen. Entscheidend ist auch wie wir es sagen – und damit sind wir mitten in der Körpersprache.

Ob wir wollen oder nicht – unser Körper „spricht" ständig mit. Eine leichte Gewichtsverlagerung, verschränkte Arme oder ein Blick zur Seite reichen oft schon aus, um beim Gegenüber eine bestimmte Wirkung auszulösen. Und das Spannende daran? Diese Wirkung passiert meistens ganz unbewusst.

Studien zeigen, dass über 50 % der Wirkung eines Gesprächs durch nonverbale Signale geprägt wird. Sprache kommt erst danach.

Was die Körpersprache auslöst – ein paar Beispiele

  • Offene Körperhaltung → wirkt zugänglich, vertrauenswürdig, interessiert
  • Leicht aufgerichtete Körperachse → wirkt selbstbewusst und klar
  • Verspannte Schultern und abgewandte Blickrichtung → erzeugen Distanz oder sogar Abwehr
  • Echte (nicht aufgesetzte) Mimik → schafft Nähe und baut Vertrauen auf

Besonders spannend ist auch unsere Gestik – also das, was wir mit den Händen machen. Sie verstärken nicht nur das Gesagte, sondern helfen dem Gegenüber, Inhalte besser zu verstehen. (Darum fühlt sich ein rein gesprochenes Audio manchmal „ärmer" an als ein Gespräch, bei dem man die Person sieht.)

Können wir Körpersprache bewusst einsetzen?

Ja – aber nur bedingt.
Der wichtigste Schritt ist Selbstwahrnehmung. Erst wenn ich mitbekomme, dass ich die Arme verschränke oder mit gesenktem Blick spreche, kann ich bewusst eine alternative Haltung wählen.

Wichtig ist: Es geht nicht darum, sich zu „verstellen", sondern darum, Kohärenz zu erzeugen – also eine stimmige Verbindung zwischen dem, was ich sage, und dem, was mein Körper zeigt.

Fazit
Körpersprache ist kein nettes Extra, sondern ein zentraler Bestandteil jeder Kommunikation. Sie kann unsere Botschaft stärken oder – wenn sie nicht zur Aussage passt – komplett unterlaufen. Wer gelernt hat, sie wahrzunehmen und gezielt einzusetzen, wirkt klarer, authentischer und verbindlicher.
Wenn du mehr über Körpersprache erfahren möchtest und wissen willst, wie du deine ganz konkret einsetzen kannst, melde dich gern bei mir – ich unterstütze dich dabei.

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